Wir haben Gottes Spuren festgestellt (EG 656 Wü)

1. Wir haben Gottes Spuren festgestellt
auf unsern Menschenstraßen,
Liebe und Wärme in der kalten Welt,
Hoffnung, die wir fast vergaßen.

Zeichen und Wunder sahen wir geschehn
in längst vergangnen Tagen,
Gott wird auch unsre Wege gehn,
uns durch das Leben tragen.

2. Blühnende Bäume haben wir gesehn,
wo niemand sie vermutet,
Sklaven, die durch das Wasser gehn,
das die Herren überflutet.

Zeichen und Wunder sahen wir geschehn
in längst vergangnen Tagen,
Gott wird auch unsre Wege gehn,
uns durch das Leben tragen.

3. Bettler und Lahme sahen wir beim Tanz,
hörten wie Stumme sprachen,
durch tote Fensterhöhlen kam ein Glanz,
Strahlen die die Nacht durchbrachen.

Zeichen und Wunder sahen wir geschehn
in längst vergangnen Tagen,
Gott wird auch unsre Wege gehn,
uns durch das Leben tragen.

Text: Diethard Zils 1978, nach dem französischen „Nous avons vu les pas de notre Dieu“
Melodie: Jo Akepsimas 1973
Melodie bei Youtube
Weitere Informationen

Vom Originaltext zitiere ich die erste Strophe und den Refrain:

1. Nous avons vu les pas de notre Dieu
Croiser les pas des hommes.
Nous avons vu brûler comme un grand feu
Pour la joie de tous les pauvres.

Reviendra-t-il marcher sur nos chemins,
changer nos coeurs de pierre ?
Reviendra-t-il semer au creux des mains
l’amour et la lumière ? 

(Der vollständige Text findet sich hier.)

Über apanat

Geschichte, Politik, Literatur
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2 Antworten zu Wir haben Gottes Spuren festgestellt (EG 656 Wü)

  1. Petra schreibt:

    In dem 2.ten Absatz steht „geschehn“ aber es muss“ gesehn“heissen

    • apanat schreibt:

      Ich danke für den Hinweis. In dieser Übersetzung des französischen Originals von „Nous avons vu“ geht es in allen Strophen und im Refrain immer darum, dass „wir“ etwas gesehen haben. Aber es wird unterschiedlich ausgedrückt.
      In der 1. Strophe heißt es statt ’sehen‘ „festgestellt“, in der 2. „gesehn“, in der 3. „sahen wir“. Im Refrain heißt es dagegen immer gleichlautend „sahen wir geschehn“. Der Wechsel von „sahen wir geschehn“ im 2. Absatz (Refrain/Kehrreim) zu „haben wir gesehn“ irritiert etwas.
      Das dahinter liegende Problem des Übersetzers liegt darin, dass im französischen Original das „nous avons vu / haben wir gesehn“ immer am Versanfang steht, während es in der Übersetzung am Ende steht und damit den Reim bildet. Deshalb der wechselnde Ausdruck für dieselbe Sache.
      Der Refrain lautet im Französischen sogar ganz anders:
      Reviendra-t-il marcher sur nos chemins,
      changer nos coeurs de pierre ?
      Reviendra-t-il semer au creux des mains
      l’amour et la lumière ?

      Der Sänger sieht nicht auf die Wunder der Vergangenheit zurück, sondern erhofft sie sich in der Zukunft.
      Zur Klärung werde ich jetzt im Artikel auf das französische Original verlinken.

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