Nun danket alle Gott (EG 321) (GL 266)

Nun danket alle Gott
mit Herzen, Mund und Händen.
Der große Dinge tut
an uns und allen Enden,
Der uns von Mutterleib
und Kindesbeinen an
Unzählig viel zu gut
bis hierher hat getan.

Der ewig reiche Gott
woll uns in unserm Leben
Ein immer fröhlich Herz
und edlen Frieden geben
Und uns in seiner Gnad
erhalten fort und fort
Und uns aus aller Not
erlösen hier und dort.

Lob, Ehr und Preis sei Gott,
dem Vater und dem Sohne
Und Gott, dem Heilgen Geist
im höchsten Himmelsthrone,
ihm, dem dreieinen Gott,
wie es im Anfang war
Und ist und bleiben wird
so jetzt und immerdar.

Dies Lied schrieb Martin Rinckart ca. 1630. Die hier wiedergegebene Textfassung aus dem evangelischen Gesangbuch ist vereinfacht und etwas modernisiert. Die originale findet man in der Wikipedia.
Es ist eins der auch international bekanntesten deutschen Kirchenlieder und gehört zu den Kernliedern.

Der Text schließt an  Jesus Sirach, 50,24−26 an. Die Melodie stammt vielleicht von Rickart selbst, sie ist aber in der Fassung von Johann Crüger 1647 überliefert. Rinckart hat das Lied wohl zur Hundertjahrfeier der Augsburger Konfession verfasst. Er dachte es sich als Dankesgebet nach dem Essen.

Es wird auch heute nach relativ oft außerhalb des Gottesdienstes gesungen. Berichten zufolge wurde es am Abend der Schlacht von Leuthen 1757 vom preußischen Heer gesungen, in demonstrativer Überzeugung, dass der Wahlspruch des preußischen Königshauses „Gott mit uns“ auch für das preußische Heer gegolten habe.

Es wurde aber auch 1955 im Lager Friedland gesungen, als der letzte Transport von deutschen Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion eingetroffen war. (Filmdokument)

Das Lied ist ungewöhnlich oft in Kompositionen verwendet worden, u.a. in Bachs Kantate 79 und in Mendelssohns 2. Sinfonie (Lobgesang) [Choralbearbeitung].

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